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Ehrungen und Erfolge bei FISCHER, aber auch Einschnitte sind nötig



Jahresabschluss 2012

Mühlhausen. Am Donnerstag hat bei FISCHER Licht & Metall in Mühlhausen die diesjährige Betriebsversammlung stattgefunden, zu der auch die Geschäftsleitung eingeladen und komplett erschienen war. Die aktuell 192 Beschäftigten hatten sich in der großen Werkshalle, wo sonst Transparente für die Lichtwerbung gebaut werden, zusammengefunden. Manuela Fuchs, die Vorsitzende des Betriebsrats, beglückwünschte die Mitarbeiter, die in diesem Jahr seit 40 bzw. 25 Jahren bei FISCHER beschäftigt sind.

Bei der Weihnachtsfeier am Abend im Spitalstadl in Freystadt überreichte Geschäftsführer Stephan K. Fischer Urkunden und Ehrenzeichen an die Jubilare: Anton Karg, Isabella Kurtz und Marianne Wittl für 40 Jahre sowie Christian Bauer, Thomas Holzheimer, Stefan Riek, Richard Wocelka und Christine Schwarz für jeweils 25 Jahre Betriebszugehörigkeit. Zusätzlich bekommen alle einen Tag Sonderurlaub.

Die Betriebsratsvorsitzende sagte, der diesjährige Tarifabschluss sei für alle Beschäftigten positiv gewesen durch Abschluss eines Haustarifvertrags, Lohnerhöhungen für alle Mitarbeiter sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Kompromisse seien gelungen, sagte Manuela Fuchs und dankte der Geschäftsleitung für die sachliche Zusammenarbeit. Zu den 23 Auszubildenden werden wie in diesem Jahr auch 2013 drei weitere hinzukommen: zwei Konstruktionsmechaniker und eine Industriekauffrau.

Viele Veränderungen habe es gegeben, sagte Geschäftsführer Stephan K. Fischer in seinem anschließenden Bericht. Bei den Lichtbändern (für Bahnhöfe etc.) sei man auf dem Niveau des Vorjahres. Im Metallbereich gebe es dagegen einen leichten Rückgang, da viele Automobilzulieferer, u. a. MAN, kurzarbeiten. „Wir holen uns aber auch andere Kunden, von denen wir vorher gar nicht geträumt haben“, stellte der Firmenchef in Aussicht. Bei der Lichtwerbung seien die Geschäfte ordentlich, er erwarte aber einen Rückgang. Einbrüche habe es vor allem bei der Photovoltaik gegeben. „Da müssen wir uns massiv verkleinern“, sagte Fischer. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten einiger großer Kunden gebe es aber weiterhin Aufträge und wegen der hohen Strompreise werde die Selbstnutzung von Solaranlagen steigen und damit auch die Nachfrage.

Die Arbeitsplätze bei FISCHER seien technisch sicher und er habe keinerlei Mängel festgestellt, sagte Uwe Rossow, der seit Mitte des Jahres als Sachverständiger für die Arbeitssicherheit im Betrieb zuständig ist. Das größte Risiko sei der Mensch, sagte er und belegte dies ebenso humorvoll wie eindringlich mit Bildern von Arbeitsplätzen. „Ordnung und Sicherheit am Arbeitsplatz liegt mir ganz besonders am Herzen“, betonte Stephan K. Fischer, „jeder Arbeitsunfall tut auch mir persönlich weh.“

Oliver Berner von der IG Metall in Regensburg bedauerte, dass trotz moderater Tarifabschlüsse betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen waren. „Gute Lohnabschlüsse tragen aber zur Kaufkraft bei“, sagte er. – „Nach der Lohnerhöhung ist vor der Lohnerhöhung“, warf Stephan K. Fischer ein. – Man dürfe die Krise nicht herbeireden oder vor ihr wie das Kaninchen vor der Schlange hocken, fuhr Berner fort. Beim Rückgang der Bevölkerung solle man außerdem weg von Sozialabgaben, die ausschließlich auf dem Arbeitseinkommen beruhen. Ein Problem sei es, wenn Menschen, die körperlich schwer arbeiten erst mit 67 in Rente gehen dürfen. Die Frage sei: „Wie können wir Tätigkeiten so gestalten, dass ältere Menschen sie ausüben können?“

Stephan K. Fischer sagte, er verliere ungern wertvolle Mitarbeiter, weil sie krank sind oder nicht mehr so viel arbeiten können. Er sei offen für eine Reduzierung der persönlichen Arbeitszeit. Um den Betrieb weiterhin gut am Laufen zu halten nannte er drei Dinge, die dazu notwendig seien: den Betrieb schlank halten, den Weg vom Auftrag bis zur Werkbank zu straffen und die Standardisierung der Arbeitsabläufe. „Wir nehmen die aktuelle Situation ernst“, sagte Fischer, „und haben einen genauen Plan für die Zukunft.“